Heft 7/2025 (aktuelle Ausgabe)

Vorrangig zur Bestellung eines Anwalts ist die – in der Praxis aber seltene – ehrenamtliche Verfahrenspflegschaft (§ 276 Abs. 4, § 317 Abs. 4 FamFG). Eine berufsmäßige Alternative ist die Bestellung von Pflegeerfahrenen bei unterbringungsähnlichen Maßnahmen (Werdenfelser Weg). Durch ein Mandat des Betroffenen vollzieht der Anwalt einen Rollenwechsel vom Verfahrenspfleger zum Verfahrensbevollmächtigten (§ 276 Abs. 5, § 317 Abs. 5 FamFG). Ist der Betroffene mittellos, ist die Anwaltsvergütung als Verfahrenspfleger nach § 49 RVG begrenzt wie bei der alternativen Beiordnung aufgrund Verfahrenskostenhilfe (zu I.). Der Aufgabenkreis des Verfahrenspflegers ist ggf. mit verbindlichem Hinweis auf notwendige anwaltsspezifische Tätigkeit zu bestimmen. Alternativ zur Anwaltsvergütung ist in geeigneten Fällen eine zeitorientierte Pauschalentschädigung nach § 277 Abs. 3 FamFG (zu II.). Fazit: Die Sachbehandlung zur anwaltstypischen Verfahrenspflegschaft und ihren Alternativen sollte durch Richter und Rechtspfleger koordiniert werden (zu III.).

Die Gläubigerversammlung stellt gemäß der Insolvenzordnung das zentrale Organ der Willensbildung der Insolvenzgläubiger und deren Einflussnahme auf den Verfahrensverlauf dar. So hat der Gesetzgeber dieser – und nicht etwa dem Insolvenzgericht oder dem Insolvenzverwalter – die Letztentscheidung über maßgebliche Verwertungshandlungen übertragen, bis hin zur Befähigung, den Insolvenzverwalter selbst abzuwählen. Obgleich die Teilnehmerzahlen an den einberufenen Versammlungen meist überschaubar sind, ergeben sich dennoch in der insolvenzgerichtlichen Praxis immer wieder Fragestellungen, was die eingebrachten Beschlussgegenstände sowohl seitens des Insolvenzverwalters als auch seitens der Gläubiger betrifft. Der vorliegende Beitrag soll dabei anhand verschiedener Beispiele aus dem Münchner Gerichtsalltag beleuchten, wie sich das Insolvenzgericht in bestimmten Konstellationen rund um § 160 InsO verhalten soll, um die Gläubigerautonomie nicht pflichtwidrig zu beschränken.

Im Rahmen der Bewertung der Ersatzfähigkeit der mit einer Geschäftsreise verbundenen Kosten und Auslagen nach Maßgabe der Nr. 7003–7006 VV zum RVG kommt nicht selten die sog. Zweigstellenregelung zur Anwendung. Demnach sind bei der Frage, ob der Rechtsanwalt eine Geschäftsreise unternommen hat, auch die Zweigstellen der Kanzlei mit einzubeziehen. Diese Betrachtungsweise beruht offensichtlich auf der Prämisse, der Rechtsanwalt sei mit Blick auf die Wahrnehmung des konkreten Gerichtstermins austauschbar, sodass der Termin durch einen am Gerichtsort tätigen kanzleizugehörigen Rechtsanwalt wahrgenommen werden könnte. Jene Wertung ist jedoch auf die Tätigkeit des Strafverteidigers nicht übertragbar. Denn sie ist mit den strafprozessualen Besonderheiten – insbesondere mit Blick auf das Vertrauensverhältnis mit dem Mandanten – nicht vereinbar.

Der nachfolgende Beitrag gibt einen Überblick über die durch Art. 1 und 2 des Gesetzes zur Neuregelung der Vormünder- und Betreuervergütung und zur Entlastung von Betreuungsgerichten und Betreuern sowie zur Änderung des Rechtsanwaltsvergütungsgesetzes und des Justizkostenrechts (Kosten- und Betreuervergütungsrechtsänderungsgesetz 2025 – KostBRÄG) v. 7.4.2025 eintretenden Neuerungen insbesondere in Bezug auf die Betreuervergütung.

BGH – 13.2.2025 – V ZB 26/23 – Amtslöschung, grundbuchrechtliche Unzulässigkeit einer Eintragung (LS.) – 399

OLG München – 1.4.2025 – 34 Wx 66/25 e – Surrogationserwerb – 399

OLG Brandenburg – 28.3.2025 – 5 W 62/24 – Bildung von Wohnungseigentum vor Errichtung des Gebäudes, Aufhebung von Sondereigentum – 400

KG – 3.2.2025 – 1 W 375/24 – Vormerkung für Versprechensempfänger, eGbR – 402

OLG Saarbrücken – 4.12.2024 – 5 W 41/24 – Verlangen einer Lebensbescheinigung (LS.) – 402

BGH – 26.3.2025 – XII ZB 178/24 – Kontrollbetreuung (LS.) – 402

BGH – 12.2.2025 – XII ZB 128/24 – Aufenthaltswechsel des Betreuten, internationale Zuständigkeit (LS.) – 402

BGH – 29.1.2025 – XII ZB 459/22 – Ärztliche Zwangsmaßnahmen (LS.) – 402

OLG Düsseldorf – 14.3.2025 – 3 W 9/25 – Vertretung, Genehmigungserfordernis – 403

OLG Bremen – 22.1.2025 – 5 UF 67/24 – Entlassung des Jugendamts als Vormund, Bestellung der Pflegeeltern zu Vormündern – 405

LG Neuruppin – 31.3.2025 – 5 T 1/25 – Stationäre Einrichtung oder vergleichbareWohnform,Vertrauensschutz – 408

LG Offenburg – 18.3.2025 – 1 T 23/25 – Einrichtung einer Betreuung wegen beabsichtigter Schenkung, Genehmigungsvorbehalt – 410

LG Lüneburg – 19.2.2025 – 8 T 4/25 – Andere Wohnform,Vertrauensschutz – 411

AG Gemünden – 17.3.2025 – 2 F 72/25 – Geltendmachung von Unterhaltsansprüchen,Wechselmodell (LS.) – 413

BGH – 19.3.2025 – IV ZB 19/24 – Erbschein, Bescheinigung (m.Anm. Kroiß) – 413

OLG Düsseldorf – 24.2.2025 – I-3 W 21/25 – FormgültigeTestamentserrichtung, Erbeinsetzung, Vermächtnis – 415

OLG Düsseldorf – 24.2.2025 – I-3 Wx 216/24 – Abgrenzung Erbeinsetzung –Vermächtnis,Auslegung Erbquoten – 418

BGH – 11.3.2025 – II ZB 9/24 – Unterscheidungskraft der Firma – 421

KG – 20.2.2025 – 22 W 4/25 – Nachweis der ordnungsgemäßen Ladung – 422

KG – 20.2.2025 – 22 W 59/24 – Voreintragung in dasVereinsregister (LS. m. Anm. Waldner) – 424

BGH – 27.3.2025 – V ZB 27/24 – Pflicht zur elektronischen Übermittlung von Schriftsätzen, rollenbezogenes Verhalten – 425

BGH – 19.3.2025 – VII ZB 30/24 – Erstattungsfähigkeit von Kosten einer Vorpfändung – 429

BFH – 27.3.2025 – X B 112/24, X B 117/24 – Verfahrensrechtliche Folgen der Anordnung des Aufgabenkreises Vermögensangelegenheiten – 430

BGH – 25.2.2025 – VI ZB 19/24 – Glaubhaftmachung, vorübergehende Unmöglichkeit (LS.) – 431

OVG Lüneburg – 28.4.2025 – 4 LA 12/23 – Elektronischen Empfangsbekenntnis (LS.) – 431

BGH – 20.3.2025 – V ZB 58/23 – Erbteilserwerber als Antragsteller, nicht anfechtbare Zwischenentscheidung – 432

BGH – 14.3.2025 – V ZR 153/23 – Grundstücksräumung nach Aufhebung des Zuschlags (LS.) – 433

AG Frankenthal – 24.3.2025 – 5 K 13/24 – Gebot der Rücksichtnahme, Rechtsmissbrauch, Aufhebung der Teilungsversteigerung (m. Anm. Hintzen) – 433

AG Buchen – 27.3.2025 – 1 Cs 25 Js 7639/24 – Rechtskraftvermerk, Bescheinigung überTeilrechtskraft (m.Anm.Wolf) – 436

AG Tiergarten – 17.3.2025 – 288 OWi 1156/24 – Aktenversendungspauschale, notwendige Auslagen – 438

OLG Frankfurt a.M. – 2.4.2025 – 30 W 28/25 – Unzulässigkeit einer sofortigen Beschwerde, Nachfestsetzung – 439

KG – 24.3.2025 – 5 W 34/25 – Kostenfestsetzungsverfahren, Rechtmissbrauch – 440

OLG Frankfurt a.M. – 20.2.2025 – 18 W 178/24 – Erhöhung der Verfahrensgebühr, Gleichzeitigkeit – 442

AG Leipzig – 23.1.2025 – 202 Ls 607 Js 28838/22 – Auslagen, Sachkosten, DVD – 443